EIN SEHR GEFÄHRLICHER GEIST
Suchst du Anerkennung von Menschen? Möchtest du Menschen gefallen?
Das Thema "Anerkennung" ist für uns Christen ein sehr wichtiges Thema – und deshalb bitte ich Dich, der du Christ bist, bis zum Schluss dranzubleiben!
Wie oft kommt es doch vor, dass wir Dinge sagen und tun, nur um unsere Persönlichkeit hervorstechen zu lassen, um jemandem gefallen zu wollen. Wie oft kommt es doch vor, dass wir Anerkennung bzw. Lob von Menschen suchen und u. a. erklären, dass wir doch so viel zu tun haben, so viele Leute evangelisiert und so und so viele zum Herrn geführt und getauft haben. Wie oft prahlen wir mit Einladungen in andere Gemeinden, um dort zu sprechen oder wie oft geben wir damit an, dass wir so und so viele Menschen geheilt und befreit haben und so sehr im geistlichen Kampf stehen und doch so sehr verfolgt werden und so weiter und so weiter. Kommt uns das – ganz ehrlich – nicht bekannt vor?
Kann es sein, dass wir Anerkennung von Menschen suchen? Kann es sein, dass wir Menschen gefallen und zu einer Gruppe, einer Gemeinde oder zu speziellen Auserwählten dazugehören wollen? Kann es sein, dass wir so sehr unter einem fehlenden gesunden Bewusstsein im Herrn Jesus Christus leiden, dass wir immer erzählen müssen, was wir getan haben und was oder wer wir sind? Wie oft geben wir uns selbst Titel (Pastor, Evangelist, Prophet usw.), um mit den anderen mitreiten zu wollen?
Aber der Geist der Anerkennung kann durchaus mit dem Geist des Selbstmitleids auftreten. Es kommt auch vor, dass jemand durch Krankheit, Schmerz und Leid oder unglückliche Umstände Aufmerksamkeit erzeugen will – und sie auch im voll befriedigenden Maße erhält. Doch da der Geist der Anerkennung unersättlich ist, wird dieser Schrei nach Anerkennung und Aufmerksamkeit durch Leid, Schmerz und Unglück immer ausgefeilter, häufiger und lauter. Die Schleife daraus ist wiederum das gesteigerte Selbstmitleid. Dies steht übrigens konträr zu den Leistungen und dem Angebot Jesu Christi, der ja unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen hat (Jesaja 53:4).
Wir sollen einzig und allein Jesus Christus – in gesundem Maße – zu gefallen suchen, nicht Menschen! Wir sollen als Christen Gott fürchten und nicht Menschen.
Und selbst Dinge zu tun, nur um von Jesus Christus selbst Anerkennung zu erhaschen ist schon ein sehr gefährlicher Weg. Wir sollen, wenn wir von Neuem geboren sind, im Heiligen Geist wandeln und der Heiligung nachjagen, die Werke tun, die Gott für uns bereits vorbereitet hat (Epheser 2:10). Aber wir tun keine Werke, um von Gott dafür Anerkennung zu erlangen oder gar von sterblichen Menschen, wie mächtig und wichtig sie auch sein mögen.
Wenn wir merken, dass wir Dinge tun, um ständig Anerkennung, Aufmerksamkeit und Lob zu erlangen, dann müssen wir wirklich den Heiligen Geist um Klarheit bitten. Er muss uns da führen und uns aus diesem Dilemma herausholen. Denn der Geist der Anerkennungssucht ist ein nicht unerheblicher Dämon, der von einigen anderen, meist ihm zugrundeliegenden Geistern genährt wird. Um das ganze Thema hier abzuhandeln, ist weder genug Platz noch Zeit vorhanden, dennoch sollte sich jeder Christ mit diesem Geist der Anerkennungssucht auseinandersetzen, denn er kommt bei uns Geschwistern im HERRN nicht selten vor und ist für reife Christen an verschiedenen Merkmalen und Verhaltensweisen klar zu erkennen.
Diesem Geist der Anerkennungssucht, der mehr oder weniger stark ausgebildet sein kann, hat, wie schon oben erwähnt, einige Ursachengeister. Ich will hier nur einmal einige aufzählen und diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Da wären zum Beispiel:
- Minderwertigkeitsgefühle (z. B. herrührend aus Kindheit oder einer unglücklichen Ehe)
- Schamgefühle
- Angst
- Menschenfurcht
- Vergleichen
- Wettbewerb
- Selbstmitleid
- Neid
- Missgunst
- Misserfolg
- …
Natürlich kann der Geist der Anerkennungssucht – je nachdem, wie sehr er kultiviert ist – wiederum andere Geister anziehen und kultivieren, zu denen auch solche, wie gerade oben erwähnt, gehören können.
Letztendlich kann es auch – je nachdem wie sehr der Anerkennungsgeist schon ausgeprägt ist und Kontrolle über den betreffenden Menschen ergriffen hat - dazu kommen, dass sich zu diesen Dämonen auch Depression, Lüge, der Geist der Schizophrenie, der Geist des Abfalls und der Sucht sowie weitere Dämonen dazugesellen.
Wer ständig, aus fehlendem Christusbewusstsein heraus Anerkennung bei Menschen sucht, kann sich auch den Geist der Unbelehrbarkeit und den Geist des Stolzes einladen. Diese beiden Geister gehen oft miteinander einher. Und wir wissen aus der Bibel, dass Gott den Stolzen widersteht (Sprüche 16:5, Jakobus 4:6)!
Der Geist der Anerkennungssucht ist auch ständig bemüht seinem Wirt verstörende Gedanken einzugeben, wie z. B.: Was denken denn die anderen jetzt über mich? Das kann nicht nur in eine permanente Unruhe münden (in der wir den HERRN dann gar nicht mehr hören oder wahrnehmen), sondern auch großen mentalen Stress mit sich bringen, der letztendlich in eine schwere nervliche Belastung und Krankheit führen kann. Es ist ein Teufelskreislauf!
Ein durch Anerkennungssucht überhöhtes Ego kann – über kurz oder lang – oft auch den Geist der Wut und des Zorns mit sich führen (siehe die Begebenheit des Heerführers Naeman in 2. Könige 5:11 oder die Reaktion Hamans auf das Verhalten Mordechais ihm gegenüber in Ester 5:9). Im Falle Hamans verleitete ihn der Geist der Anerkennungssucht, gepaart mit dem Geist des Stolzes und des Zorns (was bei Haman auch in den Hass auf ein ganzes Volk ausartete) in den Geist des Mordes. Siehe dazu Ester 3:6 und 5:14. Doch wie Haman endete wissen wir auch: "So hängte man Haman an den Holzstamm, den er für Mordechai zubereitet hatte…" (Ester 7:10)
Es ist ein Teufelskreislauf – im wahrsten Sinne des Wortes. Besser gesagt ein Dämonen-Kreislauf, denn das eine bedingt das andere und dies wiederum ein weiteres und so weiter.
Deswegen ist es so wichtig, dass wir uns und unsere Arbeit für den HERRN stets auch reflektieren und erkennen, worauf sich unsere Bemühungen beziehen – auf uns selbst oder wirklich in der Agape-Liebe, geführt und initiiert durch den Heiligen Geist, auf den Herrn Jesus Christus.
All das Obengenannte ist nicht etwas, was ich mir ausgedacht habe, sondern es sind Erfahrungen, die aus Selbstreflektion, Beobachtungen und Werken einer ernsthaften Nachfolge Jesu Christi entstanden sind.
Jesus Christus sagte, dass der Weg schmal ist und die Pforte eng und dass auf dem breiten Weg viele ins Verderben gehen (Matthäus 7:13).
Seien wir nun aufmerksam und halten uns stets an den Heiligen Geist, damit Er uns immer auf dem rechten Wege führt, um des Namens des HERRN willen!
Halten wir es mit Paulus, der sagte:
"… suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus." (Galater 1:10)
So lasst uns wahrlich Gott fürchten, denn:
"Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit, und die Erkenntnis des Heiligen ist Einsicht." (Sprüche 9:10)
Der Friede und die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Erkenntnis des Heiligen Geistes sei mit uns allen!
Dietmar Reichenberger, www.IMJC.world