DIE PSYCHOSE DES MODERNEN CHRISTENTUMS
Kann ein Mensch ohne Herzschlag sein? Wir wissen alle, dass dies nicht möglich ist. Wenn des Menschen Herz nicht mehr schlägt, dann gilt er für gestorben und ist tot. Ohne Herzschlag gibt es kein Leben. Genau das gleiche gilt für den Sauerstoff. Wir wissen, dass wir eine kurze Zeit ohne Sauerstoff überleben können, aber wenn wir schon einige Minuten keinen Sauerstoff einatmen, dann sterben wir und sind tot. Es gibt also grundlegende Dinge, die unser Körper benötigt, um als lebendiger Organismus ordentlich und gesund zu funktionieren, kurz gesagt: um lebendig zu sein.
Wie verhält es sich denn da mit einem Christen? Wenn ein Mensch "Christ" wird, was passiert da und was braucht eben dieser Christ, damit er jetzt auch als Christ leben kann?
Die Bibel, welche die Grundlage des christlichen Glaubens ist, spricht davon, dass ein Mensch Buße tun muss, das heißt, dass er von ganzem Herzen erkennen muss, dass er ein Sünder vor Gott ist und dass er vor dem allmächtigen Gott in der permanenten Sünde nicht bestehen kann. Die Endstation eines Lebens in Sünde und Gottlosigkeit ist die Hölle oder, wie es die Bibel auch noch ausdrückt: Der Schwefel- und Feuersee (z. B. Matthäus 13:42, 25:41, Offenbarung 20:10-15, 21:8). Niemand will von den Konsequenzen der Sünde wissen, keiner will von der Hölle hören und viele nehmen diese Warnung nicht ernst und manche machen sich sogar noch lustig darüber. Dabei ist die Anzahl der Sätze in den Evangelien, die Jesus Christus der Hölle und der ewigen Verdammnis gewidmet hat, höher als die Anzahl der Erwähnungen des Himmels! Wenn der Mensch nun erkannt hat, dass er von seinen bösen Wegen umkehren und sich zu Gott hinwenden muss, wenn nun dieser Mensch wahrlich im Geiste zerknirscht ist über sich selbst und sein Leben und sein Herz weich geworden ist vor Gott, dann gesteht dieser Mensch Jesus Christus seine Sünden, denn der Mensch wurde vom Heiligen Geist überführt. Dies ist ein sehr wichtiger Prozess, ja der Grundstein im Leben eines jeden Menschen, der dann zu einem Christen wird! Dieser Prozess der Umkehr und des Neubeginns ist mit einer neuen Schöpfung zu vergleichen. Darum steht im zweiten Brief an die Korinther im Kapitel 5, Vers 7: "Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!"
Der Apostel Paulus sagt: "Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen."
Wie wir sehen, ist der Heilige Geist also ein wichtiger Aspekt im Leben eines Christen – und das schon bevor der Mensch überhaupt Christ wird! Ohne den Heiligen Geist ist es praktisch nicht möglich, zu erkennen, dass man ein Sünder vor Gott ist und ohne Ihn ist es auch nicht möglich seine eigenen Sünden zu erkennen, umzukehren von den bösen Wegen, und ein neues und geheiligtes Leben im Herrn Jesus Christus zu beginnen und fortzuführen. Fortzuführen? Ja, fortzuführen! Wir müssen weiterhin in der Heiligung wandeln. Paulus sagt dazu im Brief an die Römer im Kapitel 8, Vers 4: "… die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist." An die Galater schreibt Paulus: "Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten. Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln." (5:24-25)
Auch der Apostel Johannes schreibt: "Wer sagt, dass er in ihm [also in Jesus Christus] bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist. (1. Johannesbrief 2:6) Und Jesus Christus ist derjenige, der hundert prozentig im Heiligen Geist gewandelt ist! Also haben wir Jesus Christus zum Vorbild einer zwingend notwendigen Grundbedingung, um im Herrn Jesus Christus zu leben und auch auf dem schmalen Weg zu bleiben. Jesus Christus sagt ja von sich selbst, dass Er unter anderem auch der Weg ist. (Johannes 14:6) Und dieser Weg ist schmal! Wir sind also aufgefordert permanent auf dem schmalen Weg zu bleiben, denn Jesus Christus sagt auch: "Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden." (Matthäus 7:13-14)
Jesus Christus sagt im Johannesevangelium: "… der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe." (Johannes 14:26) Und in diesem Zusammenhang lesen wir im Kapitel 14, Vers 12 des Johannesevangeliums die Worte Jesu Christi: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe." Wir sehen also, dass wir nur so leben können wie Jesus Christus gelebt hat und nur seine Werke tun können, wenn wir wahrlich im Heiligen Geist wandeln, in dem Heiligen Geist, den Jesus Christus zu uns gesandt hat, nachdem er in den Himmel aufgefahren ist. Siehe dazu auch Kapitel zwei in der Apostelgeschichte!
Vielleicht haben wir uns nie darüber Gedanken gemacht, warum der Heilige Geist eigentlich "Heiliger Geist" heißt. Wir müssen verstehen, dass der Heilige Geist, eine eigenständige Persönlichkeit Gottes, von Jesus gesandt wurde und dass das Sinnen des Heiligen Geistes die Verherrlichung Jesu Christi ist und dass der Heilige Geist vom Herrn Jesus Christus nimmt und uns verkündet (Johannes 16:14)!
Der Sohn Gottes, Jesus Christus, ist heilig! Gott Vater im Himmel ist heilig (1. Petrus 1:16)! Der Heilige Geist, der Geist Gottes, Gott selbst, Er ist: Heilig! Deswegen heißt er ja auch Heiliger Geist! Das übersehen wir vielleicht nur zu gerne und zu oft! Hätten wir wahrlich erkannt, dass der Heilige Geist wirklich auch Heilig ist, ebenso heilig wie Jesus Christus und der Vater im Himmel, würden wir, die wir uns selbst so gerne "Christen" nennen, auch anders denken, reden und handeln, ja unser Lebenswandel wäre ein ganz anderer, denn wir würden in Gott bleiben, im Heiligen Geist und weil wir dies im wahren Glauben tun würden, würden wir dann auch die Werke Jesu Christi tun, wie Er selbst es gesagt hat (siehe Johannes 14:12).
Verstehen wir nun, dass wir uns eigentlich gar nicht Christen nennen können, ohne dass wir wirklich im Heiligen Geist wandeln? Verstehen wir nun, dass wir, würden wir wahrlich in Jesus Christus wandeln, in Heiligung wandeln würden? Wir können uns nicht Christen nennen, aber in permanenter Sünde, im Widerspruch zu Gott, im Ungehorsam und in Rebellion gegen den Heiligen Geist leben! Der Apostel Paulus schreibt: "Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung!" (Epheser 4:30). Wenn wir ständig in Sünde und gegen den Heiligen Geist wandeln, uns selbst aber Christen nennen, dann kann sich der Heilige Geist auch gegen uns wenden, wie es Jesaja schreibt: "Sie aber waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist; da wurde er ihnen zum Feind und kämpfte selbst gegen sie." (Jesaja 63:10).
Und wir sollten nur nicht glauben, dass Gott, der Heilige Geist, dies heute nicht mehr so tun würde. Die Bibel sagt doch: "Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, spricht der Herr, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige." (Offenbarung 1:8). Ferner sagt die Bibel über Jesus Christus: "Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit!" (Hebräer 13:8).
Die Grundvoraussetzung, dass wir zu Christen werden, ist also, dass wir uns vom Heiligen Geist wirklich berühren lassen und erkennen, dass wir Sünder sind und dann auch umkehren und die Sünden, in denen wir früher lebten, nicht mehr tun. Wir müssen von ganzem Herzen umkehren und uns Gott zuwenden! Ohne klare und wahre Reue und Umkehr, kann uns der Heilige Geist nicht in dem Maße erfüllen, wie es notwendig ist, um ein wahrer Christ zu sein, weil der Heilige Geist ja heilig ist. Der Heilige Geist kann nicht da dauerhaft wohnen, nämlich in uns selbst, wenn wir ständig in Sünde leben! Die Bibel sagt dazu ganz klar aus: "Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?" (1. Korinther 6:19).
So kann es also nicht sein, dass ein Mensch, der wahrlich eine neue Schöpfung in Jesus Christus geworden ist, immer noch permanent dem alten Leben und seinen Süchten und Leidenschaften verfallen ist und genauso sündig lebt wie zuvor. Wenn jemand umkehrt, dann muss eine sichtbare Änderung stattgefunden haben, eine Änderung, die auffällt und anhält! So kann es also nicht sein, dass wir unser Leben, wie es in den modernen Christen-Gemeinden dieses Zeitalters oftmals geläufig ist, einfach nur auf der Zunge dem HERRN übergeben, aber nicht im Herzen. Das moderne Christentum der heutigen Zeit ist den verführerischen Predigern verfallen, die zwar die Gnade Gottes predigen, zugleich aber die Heiligkeit Gottes verschweigen. Die Gemeinden sind voll von Schafen, die zwar auf der Zunge ihr Leben dem HERRN übergeben haben, aber seit diesem Tag genauso weltlich-sündhaft weiterleben wie zuvor. So leben deren verführte Schäfchen in Zügellosigkeit und ersticken in der Sünde. Solche Christen bzw. Kirchengemeinden sind lebendig tot, denn der Heilige Geist ist nicht dort zu finden, wo Unzucht, Unreinheit, Ehebruch, Götzendienst, Zauberei, der Isebellgeist, Unbeherrschtheit, Streit, Feindschaft, Zwietracht, Parteiungen, Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen ein heimeliges Zuhause haben. Und wir wissen, spätestens seit der Begebenheit mit dem Priester Eli, der seine beiden verdorbenen und unzüchtigen Söhne nicht zurechtgewiesen und vor der Sünde gewarnt hat, sondern sie stillschweigend gewähren ließ, wie Gott entschieden hat und was er dann auch dem Geschlecht Elis angetan hat. Siehe dazu 1. Samuel, Kapitel 2. Der allmächtige Gott, der Gott Israels, der Herr Zebaoth, der HERR der Heerscharen, Jesus Christus, Er ist ein gnädiger und barmherziger Gott, ein Gott voller bedingungsloser Liebe, aber Er ist zugleich auch gerecht und Er ist heilig, heilig, heilig! Die Gerechtigkeit und die Heiligkeit Gottes wollen viele neuzeitliche Christen allzu gerne übersehen, sie wollen nichts davon hören und sie wollen auch nicht in der Bibel die Wahrheit lesen, weil sie ihr altes, sündhaftes, verkommenes Leben nicht aufgeben wollen, ein Leben, an dem sie mit ihrer Seele hängen und kleben, weil sie niemals von Grund auf ein neues Leben in Buße und Heiligung begonnen haben. Ein solcher Mensch, der zwar "Christ" spielt, aber im Herzen immer noch der Welt verbunden ist und sie mehr liebt, als er Jesus Christus je geliebt hat, braucht nicht zu meinen, dass Er von Gott was erhalten würde. Die Bibel sagt dazu, dass ein Mensch mit geteiltem Herzen ja nicht denke, dass er von Gott etwas empfangen würde, da er unbeständig ist in allen seinen Wegen. (Jakobus 1:6-7)
Der Heilige Gottes, Jesus Christus ist gekommen, um den Feind zu besiegen und Er hat den Christen, Seinen Nachfolgern, Seine Aufgaben, die Er auf Erden ausgeführt hat, übertragen. Siehe Johannes 14:12! Da wo die Sünde blüht und kategorisch auch nicht von den Hirten und Ältesten einer Kirchengemeinde eingedämmt wird, verwelkt der Samen des Heiligen Geistes, der Heilige Geist zieht sich zurück! Wo keine Buße und keine Heiligung ist, da ist auch kein Heiliger Geist und da ist auch nicht Seine wahre Kraft. Das sollten wir uns stets vor Augen halten!
Ja, es gibt die Fülle des Lebens im Herrn Jesus Christus, aber dennoch ist der Weg schmal und viele gehen auf dem breiten Weg ins Verderben. Jesus Christus selbst fordert von Seinen Nachfolgern (und diese Nachfolger sind nichts anderes als Christen!), dass sie allem entsagen, sich selbst verleugnen und ihr Kreuz auf sich nehmen! (Lukas 9:23 und 14:33). Und im Hebräerbrief steht geschrieben: "Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!" (Hebräer 12:14).
Der Heilige Geist ist Gott und Gott ist heilig und Gott selbst fordert von uns Christen (die auch Nachfolger Jesu Christi genannt werden), dass wir heilig leben sollen, denn Gott sagt:
"Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!" (1. Petrus 1:16)
Dietmar Reichenberger, www.IMJC.world